Mittwoch, 7. März 2012

Traumschiff, Lagerfeuer & Halbzeit

Vor kurzem haben mich Freunde von einem ehemaligen Lehrer von mir hier in der Schule besucht und mir auch was für die Kinder mitgebracht. Durch sie wurde mir erstmal wieder klar wie verschieden die Umgangsweise mit den Kindern ist, aber auch wie die Kinder hier mit den Lehrern umgehen.
Wenn ein Kind nicht gehorcht muss es sich halt mal eine Weile mit den Armen nach oben an die Wand stellen. Ihr Fazit aus der Stunde Englisch Unterricht von mir mit der ersten Klasse, in der sekündlich Sachen auf den Boden fallen, rumgeschrien wird, Jesús mein Papier auf isst und nie wirklich sitzen geschweige denn zuhören: "Da muss mer doch Nerve hon wie Drohtsoil!"
Aber auch an die Liebe der Kinder für die Lehrer, die durch ständiges Umarmen und Anschnuckeln ausgedrückt wird, konnte ich mich in Deutschland nicht erinnern.
Da meine Besucher aber was im Hotel vergessen hab das für mich bestimmt war, hatten wir ein paar Tage die Möglichkeit mal in eines der für uns schon Luxushotels zu schauen. Vom 25. Stock aus, in den wir gebeten wurden und dort von Früchten und deren Saft verwöhnt wurden, hatten wir eine Aussicht über di Küste von Cartagena:





Doch das war nicht das einzige luxuriöse Schauspiel das uns an diesem Tag geboten wurde. Am Abend gingen wir zu einem kostenlosen Jazz-Benefiz-Konzert für Kinder aus den Vierteln Cartagenas, die eine Schule besuchen können, wo sie lernen Filme zu produzieren.
Durch die Mitbewohnerin von Julia, die einen Veranstalter davon kennt, wurden wir auf die Gästeliste geschrieben. Uns wurde gesagt es sei auf einem Boot und wir haben uns nicht wirklich etwas großes darunter vorgestellt. Als wir dann an der besagten Adresse ankamen und auf ein traumschiffartiges Ding zuliefen konnten wir es erst glauben als wir wirklich auf der Liste standen.






Auf dem Schiff wurden wir begrüßt wie so hohe Tiere und dann sind wir in einen kleinen Saal mit Sternenlichterbeleuchtung. Wir haben uns ziemlich berühmt gefühlt, wie auf dem Traumschiff. Es gab sogar kaltes Wasser umsonst. Dann hat erst die Schiffseigene Jazzband ein paar Stücke zum Besten gegeben und dann kamen noch zwei Sängerinnen, eine Kolumbianerin und eine Kanadierin, die war der Hammer.
Am Schluss haben wir sogar jeder umgerechnete 4 Euro gespendet (bei der schlechten Lage des Euros sogar noch etwas mehr!).





Auf dem Rückweg vom Schiff zur Straße lief uns einfach so ein unscheues Reh über den Weg und wir hatten mehr Angst vor ihm wie es vor uns.
Dann saßen da auch einfach noch ein paar Papageien und Flamigos rum und haben geschlafen (für uns sind sie sogar „freiwillig“ noch mal aufgewacht).

so nah haben wir uns hingetraut :) 


wir können eins zusammen nehmen? 


Jeden letzten Freitag des Monats haben wir jetzt immer eine Fortbildung zu verschiedenen Themen, die wir Lehrer selber vorbereiten. Letztes Mal hat unsere neue Musiklehrerin Angie was zum Thema Rhythmus gemacht. Es war doch recht amüsant. Und nicht alle Kolumbianer haben ein Gefühl dafür.

Lourdes, Anka, Maria Patrizia, Ich, Margarita, Karen v.l.

Eines Nachmittags hat unsere Leiterin Lourdes gedacht wir arbeiten alle so hart und hat uns eine Massagefrau gerufen (die Mutter einer Schülerin) und die hat uns alle eine halbe Stunde lang massiert (4€). Fast wär ich eingeschlafen, so entspannt war ich.



Dann kam da auch noch das Festival del Cine, welches jedes Jahr hier in Cartagena stattfindet und anscheinend schon seit geraumer Zeit. Es werden verschiedene Filme, eher unbekannte, in den Kinos, Theatern, Konferenzhäusern und unter freiem Himmel gezeigt und das Beste daran ist: es ist kostenlos!
Da hier aber für nichts Werbung gemacht wird, haben wir es ein bisschen spät mitbekommen und waren darum nur noch vier Tage hintereinander.
Hier meine Filmkritiken:
„Left Lugagge“ (supergut)
„El Vaquero“ (nicht)
„Sin palabras“ (gut)
Kurzfilme von Kindern aus verschiedenen Vierteln (jaaa.. geht so)

In viele Filme die wir wollten sind wir leider nicht reingekommen, weil soviel Andrang war, dann wird halt mal kurz vor einem die Tür zugemacht obwohl man eine Stunde in der sonnigen Schlange steht.

Bei unserer Donnerstägigen Hausversammlung haben wir das letzte Mal ein Lagerfeuer gemacht. Mit Würstchen und Marshmellows und Kartoffeln (die unsere geliebte neue Mitbewohnerin Farron aus Chicago eine halbe Stunde ohne den Herd anzumachen gekocht hat... Insgesamt ist sie keine wirklich gute Hausfrau, was auch die Frage: „Wann weiß ich wenn das Wasser kocht?“ beweist. Mehr möchte ich mich darüber jetzt nicht auslassen). Insgesamt war es aber ein sehr gelungener und lustiger Abend.


Lourdes, Farron, Hugo, Rosa

Die Hälfte meines Jahres ist jetzt schon/erst vorbei und zur Feier des Tages sind Anka, Julia und ich endlich mal in das ‚Café del Mar’, ein Café auf der Stadtmauer Cartagenas am Meer, in das wir schon längst Mal wollten, was aber überteuert und abgesehen von der Aussicht nicht so gut ist wie wir das bisher immer dachten. Aber es war trotzdem ein schöner Nachmittag.

der Blick war sehr gut


Anka, Ich, Julia


Unser Leiter Hugo droht schon lang damit, dass die Hunde endlich mal gewaschen werden müssen und am Wochenende musste das dann auch in die Tat umgesetzt werden. Ich habe mich ein bisschen im Hintergrund gehalten um Fotos zu machen(!) auch eine harte Arbeit, hab die Hunde aber immer wieder mit einem Becher Wasser übergossen. Sie haben es aber genossen.
Gestern hat unsere Hundemama Mota übrigens mal wieder zwei Hundebabys bekommen.

ouuujaaah 


Da wir grad von Hunden sprechen. Letztens hat der schwarze Hund (Comi oder so...) einem Leguan den Schwanz abgebissen. Erst war er totgestellt, aber er ist irgendwann doch noch weggeflitzt.



Heute haben wir zum ersten Mal eine Nachmittagsmusikstunde, unter der Leitung von Angie, angeboten, die noch große Erfolge einbringen soll. Die Kinder haben alle eine Flöte oder eine Gitarre mitgebraucht (ich hab mir übrigens auch eine Gitarre gekauft!) und bald lernen wir ein Lied.
Hier ein paar Bildchen davon:


Levi

Oriana

Yosli

Gleinis & Maria José

nochmal Levi

Levi & Ich

Katherine Sarai

Hier seht ihr mich noch beim Sportunterricht mit ein paar von meinen Schülern



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