Donnerstag, 26. Juli 2012

Kurztripp: Cabo de la Vela


Die letzten Tage unserer Ferien nützen wir noch mit einer kleinen Reise.
Am Mittwoch Morgen sind wir in allerfrühe aufgebrochen um nach Riohacha zu fahren.





Riohacha ist die Hauptstadt der nördlichsten kolumbianischen Provinz La 
Guajira. Die Stadt hat ca. 170.000 Einwohner und wurde 1535 von dem Ulmer 
Nikolaus Federmann gegründet.
Nach 7 Stunden Busfahrt kamen wir dort an und sind bei Yira, einer Freundin 
von unserer Mentorin eingezogen.
Ihr Bruder, Ernesto, hat uns dann eine kleine Stadtführung gegeben. Er hat uns auch erzählt warum Riohacha so heißt. Rio bedeutet Fluss und Hacha heißt Axt. Damals in der Zeit Nikolaus Federmanns wurde eine Axt gegen die Erlaubnis der Indianer aus dem dortigen Fluss zu trinken getauscht.
Hauptsächlich waren wir am Strand, haben einen Garnelencocktail gegessen (was ich in Deutschland nie im Leben gemacht hätte, aber man muss ja mal probieren, sonst könnte man ja was verpassen, gell Papsi) und er war auch sehr lecker! einen großen Landungssteg betreten und aus Kokosnüssen getrunken.










Abends haben wir dann die Mutter von Yira und einen weiteren Bruder namens Moises und einen Cousin kennengelernt, der uns dann eine Tour zum Cabo de la Vela (Segelkapp) welches der fast nördlichste Punkt Kolumbiens ist, vermittelt, zu der wir am nächsten Morgen aufgebrochen sind.
Wir wurden von einem Geländetruck ;) abgeholt, in dem noch ein frisch verliebtes Pärchen aus Medellin, der Mann trank um 9 Uhr dann schon sein erstes Bier und riss wahnsinnige Schenkelklopfer und die Frau namens Beatrice war geschminkt wie ein Pfau und bestätigte das Klischee das die Frauen aus Medellin sehr viel Freude an künstlich errungener Oberweite haben, die sie mit einem Bikini und einem Netzshirt großzügig bedeckte, und ein Abenteurer aus Cali mit unserem Fahrer Chiche saßen. Der Name sollte uns eigentlich nicht so schnell in Vergessenheit geraten, weil der Mann aus Medellin ungefähr alle 2 Minuten zu jedem Grashalm eine Frage stellte die er immer mit „Chiche! ... ?“ begann. Julia hat es aber trotzdem geschafft ihn Chichi zu nennen, was Kinder sagen wenn sie Pinkeln müssen und Anka nannte ihn Chinche, was Reißnagel bedeutet.
Ich musste Vorne sitzen und hatte somit einen erstklassigen Blick auf all das was uns von nun an entgegen kam.
Zuerst ging es noch über normale Straßen, die sich aber bald verwandeln werden.

Dann kam eine Kreuzung die den Namen 4 Vias trug. Es ging also in 4 verschiedene Richtungen von denen wir in jede hineinfuhren.
Erste Richtung und der dazugehörige Zwischenstopp war bei einer Salzmiene in Manaure. Es war ein unglaublicher Anblick mit einem Farbzusammenspiel, den ich mit der Kamera einzufangen versuchte, es aber nicht geschafft habe. Auch wollten wir bei den genaueren Arbeiten zuschauen, aber die Arbeiter waren etwas im Streik und so wurde daraus nichts. Aber wir haben einen Seestern gefunden, der uns später dann das ganze Auto verstunken hat, aber er ist sehr schön und auf Bildern riecht man ja leider nichts.




Typ aus Cali, Stinkestern und Typ aus Medellin

unsere Gruppe





Dann ging es wieder zurück zu der Kreuzung und in die andere Richtung weiter in ein kleines Dorf wo wir getankt haben. Auf dem Boden lagen Ziegen, denen die Füße zusammengebunden wurden damit sie nicht weglaufen aber frisch für die Leute sind die sie kaufen und essen wollen. Kein sehr schöner Anblick.


Chiche tankt

Die Eisenbahnschienen für den Kohleabtransport

Tütenwald


die Ziegen



Zurück zur Kreuzung ging es dann in die letzte Richtung von der wir bald in die Wüste abbogen. Auf dem Weg sahen wir schon viele Indianer die Wayuu heißen und mit ihren Eseln herumzogen und die Frauen mit ihren typischen Indianerkleidern. Bald gab es nur noch ein paar Bäume und Kakteen und nach wenigen Metern kam dann die leere Wüste. Aber bald schon war ein riesiges Meer zu sehen und wir fuhren direkt darauf zu. Nach einer Weile Fahrt wunderte ich mich, warum wir nicht näher ans Meer herankommen und plötzlich war auch hinter uns das Meer von wo wir doch eigentlich grad gekommen sind. Als wir den Chiche fragten wurde uns klar: Es war eine Fata Morgana! Wow die sehen richtig echt aus.
Mitten in der Wüste sind wir dann angehalten um ein paar Fotos zu knipsen. Schon als wir in Riohacha ankamen, war es dort sehr heiß und auch bei den Salzmienen. Doch die Wüste übertraf alles. Aber dadurch, dass es, im Gegensatz zu Cartagena trocken ist, war es eine angenehme Hitze mit einer schönen Brise Wind dazu.


Straßenveränderung



in der Wüste







Dann fuhren wir weiter und kamen kurze Zeit später ans Meer und dieses Mal war keine Fata Morgana.
Wir fuhren am Meer entlang durch ein Dorf mit vielen Rancherias wo man übernachten konnte. Unsere war die am weitesten Abgelegene mit dem Namen Utta, was der Name eines örtigen Wüstenbaumes ist.


Kaktusszaun







Der Essplatz



Leicht genervt aber doch eher belustigt von unserem Traumpärchen von dem die eine Hälfte schon sein ca. 4 Bier trank, kamen wir pünktlich zum Mittagessen an, was wir uns selber aussuchen durften. Ich entschied mich für Garnelennudeln (ja die Garnelen habens mir angetan) was eine sehr gute Wahl war.
Nach dem Essen bezogen wir 3 mit dem jungen Herrn aus Cali unsere wunderschönen Hängematten die unter einem Dach mit zwei Wänden, 5 Meter vom Meer entfernt hingen.
Das Pärchen aus Medellin richtete sich in einer Hütte ein.
Wir hatten eine Stunde Zeit ins Meer zu gehen, welches aber sehr flach war und wo ich einen Stromschlag bekam, wahrscheinlich von einem Zitteraal oder einem Manta Rochen, was mir aber nicht bestätigt wurde, und das wir somit nicht so lang genossen.


im Hintergrund unsere Hütte




Nach der Stunde wollten wir dann los um den Sonnenuntergang anzuschauen, kamen dann, nachdem Chiche unsere Freunde aus Medellin weit entfernt vom Strand gefunden hatte, auch bald los.
Es war sehr bequem, das wir immer mit unserem Geländetruck unterwegs waren und so konnten wir bevor wir auf den Berg gingen wo wir den Sonnenuntergang anschauen wollten, noch einen anderen Hügel besteigen der ins Meer hinausragte.


Da sind wir hochgeklettert

Pose Pose Pose






Unser Freund José Miguel aus Cali ist angehender Fotograf und somit hatten wir das Glück, dass immer jemand von uns ein recht gutes Foto machen konnte.
Der Sonnenuntergang war zwar nicht der Atemberaubenste den ich je gesehen habe, aber doch sehr anschaulich.









Dann ging es mit unserem guten Auto auch schon wieder zurück zu unserer Rancheria wo wir zu Abendaßen (Königin Beatrice kam übrigens mit einem bodenlangen weißen wehenden Kleid in das, wie man es in einer Wüste nicht anders finden kann, pikfeine Restaurante *hüstel) bei dem ich 2 Fische mit Reis, den ich schon sehr vermisst habe, zu mir nahm.
Den weiteren Abend verbrachten wir dann mit Sternegucken am Meer mit Jose Miguel weil es dort nicht lang Strom gibt und man dadurch den Himmel im Gegensatz zu den großen Städten wirklich sehen kann.





Am nächsten Morgen bin ich pünktlich zum Sonnenaufgang, der nur wenige Minuten dauerte aufgewacht und auch meine Hängemattenpartner folgten mir bald.











Nach dem Frühstück, bei dem der Medelliner den Start seines Biergenusses vom Vortag nun auf 7 Uhr verfrühte, fuhren wir nochmal in ein Stück Wüste, welches dieses Mal wirklich am Meer lag und danach wanderten wir auf einen Berg auf dem sich viele Kolumbianer mit Flaggen befanden und die Unabhängigkeit Kolumbiens feierten. Auch von dort gab es wieder einen Ausblick den mich als Fotografen traurig macht weil man ihn nicht einfangen kann.
Nach dem Abstieg gingen wir baden und zwar im erfrischendsten Meer in dem ich in Kolumbien bisher war, aber das war für die Temperaturen genau das Richtige.















gut wenn das Schild, das vor Wind warnt umgefallen ist






Bevor unsere schöne Bleibe schon wieder verließen und zurück nach Riohacha fuhren bekamen wir noch einmal Mittagessen bei dem ich meine bisherige Leibspeise: Reis mit meiner neuen Leibspeise: Garnelen verband und einen Garnelenreis aß.


auf der Rückfahrt wurde ich nach Hinten verfrachtet...

mit Moises

mit Ernesto

mit Yira und Isaac

Eliah und Isaac



Wir verbrachten noch eine Nacht bei Yira in Riohacha und die Nächste in Barranquilla bei Marianella wo es sehr viele Mangos gab, weil sie einen riesigen Mangobaum im Garten hat und dann ging es am Sonntag auch schon wieder nach Cartagena wo am Montag der erste Schultag war und ich jetzt noch ein paar letzte Wochen habe.