Mittwoch, 14. September 2011

Abschiedsfeier, Lehrerausflug, deutsche Fußballkunst & Stromausfall

Unser zweites Wochenende war sehr erfolgreich. 


Am Samstag Morgen haben wir zum ersten Mal unsere Wäsche gewaschen. Es gibt hier zwar eine Waschmaschine, die darf aber nur von den Leitern hier benutzt werden. So werden wir wohl 52 Stunden dieses Jahres (wenn wir jedes Wochenende 2 Stunden) mit Waschen verbringen & zwar von Hand. Die Kleidung geht dadurch anscheinend schnell kaputt und der Cartagenaische Kleidungsmarkt ist doch nichts so günstig wie ich es mir erhofft hatte. 



Schön sortierte, eingeweichte Wäsche

Ein altes Waschweib

Als wir uns von der Erschöpfung durch die Wäscherei einigermaßen erholt hatten, sind wir pünktlich um 18 Uhr auf der Abschiedsfeier von Gitti, Daniela & Larissa (die Freiwilligen, die das letzte Jahr hier waren) in einem "Büro" in einer anderen Schule erschienen. Obwohl ich 2 mal nachgefragt habe, wann die Abschiedsfeier beginnt, war in dem Haus in dem sie stattfinden sollte keine Menschenseele, nur ein Sportkanalzeigender Fernsehr lief in dem ansonst doch sehr dunklen Raum. Nach kurzem Sprach- und Ahnungslosem herumstehen, kam ein junger Mann angelaufen, der uns sagte, dass die betroffenen Personen noch in einem anderen Haus wären und dort noch Vorbereitungen treffen.




Blick von dem Ort wo wir waren auf die Stadt :)



Dort angekommen, trafen wir auf 3 noch ziemlich am Anfang der Vorbereitung stehenden Deutschen(!), die sich wohl schon ziemlich an die "Zeitplanung" unserer Südamerikanischen Freunde angepasst haben. Als die Feier dann, nachdem wir noch Plätzchen gebacken und Salsa(?) getanzt haben und noch geduscht und Fingernägel lackiert wurde, um 20 Uhr anfing, kann ich sagen, dass Unpünktlichkeit bei Südamerikanern nicht wirklich ein Vorurteil ist...




Plätzchen backen

Die Feier war dann aber ziemlich lustig und wir haben auch schon neue Leute kennengelernt, die hier studieren oder bei JUCUM (Jugend mit einer Mission) arbeiten und auch echt nett sind. 




Darf ich bitten?

Elli, Ich & Kolumbien





Am nächsten Tag stand der Lehrerausflug auf dem Programm. Ja, Lehrer :) Schon vom ersten Tag wurden wir von den Kindern Seño (Abkürzung für Señora) genannt, was sie hier zu den Lehrerinnen sagen. Zwar waren nicht alle Lehrer dabei, aber die wo dabei waren hatten doch sehr viel Spaß. Zuerst sind wir mit einem "Colectivo" ca. eine halbe Stunde zu einem mmh wie soll ich es nennen, Naturbad? Waldspielplatz? ... namens Matute gefahren. Dort haben wir Wasser"futbol" was eher zu Wasserrugby umschlug gespielt, die ganzen Schwingseile usw. ausprobiert, zusammen Mittaggegessen, den Tag "Amor y Amistad" sowas wie den Valentinstag für Freunde und Verliebte zusammen gefeiert (aus dem Grund der Ausflug auch stattfand) d.h. an seinen Wichtelpartner wurden kleine Geschenke ausgetauscht und zuletzt waren wir noch an zwei Seen. Man konnte in den Schlauchbootsee und mit einem Schlauchboot rumfahren oder man konnte in den Spielzeug-Parcoursee.
Ja es war ein ziemlich spaßiger Ausflug und das alles nur für 20.000 Pesos also nur 8 Euro!!




Baden in einem Pool

schwingen an einem Seil
Schildi in der Wiese

Der Seespielplatz

Abends waren wir dann noch auf der "Reunion familiares" dem Sonntagabendgottesdiensttreffen der JUCUM-Leute. Danach sind wir noch mit ihnen auf ein "Fußballspiel" von irgendwelchen Bekannten von denen mitgegangen. Als wir gerade wieder gehen wollten, haben sie uns gefragt ob wir 3 Deutschen (Anka, Daniela und Ich) gegen 6 Mädels von Jucum spielen wollen. Haben wir natürlich getan. Zuerst haben wir noch eine der Jucummädels ins Tor bekommen, doch als wir viel zu gut waren, haben sie uns die auch noch abgenommen. So hieß es 3 Alemanas gegen 6 Columbianas. Doch auch barfuß auf Teerboden kam den "Columbianas" nicht zur Hilfe & ich glaube Deutscher Fußball hat hier nun einen recht guten Ruf... (wir haben sie ziemlich abgezockt :) ). 

Am Montag morgen war ich in der ersten Klasse um bei den Examen mitzuhelfen. Das erste Examen verlief noch relativ ruhig und ich habe die Befürchtung, dass die erste Klasse, sagen wir mal sehr "aktiv" ist, verworfen. Doch beim zweiten Examen, nach der Pause, konnte sie nichts mehr halten... es dauerte erst mal mindestens eine dreiviertel Stunde, bis die Klasse einigermaßen beruhigt war, und das Examen beginnen konnte. (zuvor blieb niemand sitzen, alle schrien rum, es wurde sich geprügelt, ...) Mal sehen, wie ich mich schlage, wenn ich mal alleine unterrichten muss...

Mittags dann, der große Regen. Dazu, Stromausfall. Und zwar von mittags 12.30 bis nachts um 1 Uhr. Da es um ca 18 Uhr dunkel wird, bleibt einem nichts anderes übrig, als ins Bett zu gehen.

Heute mussten wir nicht in den Unterricht, da wir noch Besorgungen für unsere ID-Card die wir hier brauchen, machen mussten. 
Blutgruppenherausfindung: Man geht in einen Laden, in dem man auch Kopien und Fotos machen kann, wird in einen Hinterraum geführt, bekommt einen Pieks in den Finger (den deutsche Blutgruppenherausfinder wirklich zärtlicher hinbekommen), 3 Blutstropfen werden auf einer Glasplatte mit 3 verschiedenen Flüssigkeiten vermischt und schon hat man seine Blutgruppe.
Morgen müssen wir zu dem Institut, das uns unsere ID-Card ausstellt. Problem: Bei der Einreise hat ein Beamter wohl ausversehen den Datumsstempel falsch eingestellt, und somit bin ich laut Stempel schon einen Monat länger in Kolumbien und normalerweise muss man Strafe zahlen, wenn man sich hier nicht nach zwei Wochen anmeldet... oh oh... ich hoffe ich kann es mit Hilfe meines Flugtickets noch hinbiegen. Mehr wissen wir morgen.










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